Historie

Der Jägerverein Wassertrüdingen e.V. wurde gegründet, um die Tradition der Jagd zu bewahren, den Naturschutz zu fördern und Jägerinnen und Jäger aus der Region zusammenzubringen. Wir setzen uns für eine nachhaltige und waidgerechte Jagdausübung ein und verstehen uns als Bindeglied zwischen Jagd, Natur und Gesellschaft.

 

Die Anfänge

 

Am 12. April 1923 berichtete die örtliche Tageszeitung Wörnitzbote erstmals von einem Treffen der Jagdpächter rund um den Hesselberg. Dieses fand im Nebenzimmer des Gasthauses Zur Krone in Wassertrüdingen statt. Ziel war die Gründung des „Jägervereins Wassertrüdingen und Umgebung“.

 

Die Gründer setzten sich folgende Ziele:

  • Hege und Pflege des heimischen Wildes
  • Waidgerechte Bejagung
  • Vertretung der Jägerschaft
  • Beratung und Vermittlung jagdlicher Belange

Bereits im darauffolgenden Jahr führte der Verein das erste Wurftaubenschießen am Hesselberg durch, das der Vorbereitung auf die Niederwildjagden diente. Damals waren die Hasenbestände noch hoch, das Niederwild vielfältig, und selbst Rauhfußhühner balzten noch in den Revieren. Zusätzlich begann man, Fasanen in die freie Wildbahn auszubürgern.

 

Kriegszeit und Neubeginn

 

Im Jahr 1933 löste die nationalsozialistische Regierung alle Vereine auf; der Jägerverein wurde in die Kreisjägerschaft eingegliedert. Während des Zweiten Weltkrieges ruhte die Jagdausübung fast vollständig, viele Mitglieder leisteten Kriegsdienst.

 

Nach Kriegsende mussten die Waffen an die Siegermächte abgegeben werden. Das Jagdrecht lag nun bei den Amerikanern, die in unserer Region die Hoheit übernahmen. Da sie das Jagdrecht nur eingeschränkt nutzten, erholten sich die Wildbestände merklich.

 

Am 29. Januar 1950 trafen sich die Jäger erneut im Gasthaus Krone zur Neugründung. Zunächst wurde der „alte“ Verein, der Teil der inzwischen verbotenen Deutschen Jägerschaft war, formell aufgelöst. Direkt im Anschluss entstand der neue „Jägerverein Wassertrüdingen und Umgebung“.

 

1951 erhielt Deutschland die Jagdhoheit zurück, die Reviere wurden wieder an Pächter vergeben. Der Verein bemühte sich, den Rückgang der Hasenbestände sowie die zunehmende Wilderei einzudämmen. Auch das Tontaubenschießen am Hesselberg wurde wieder aufgenommen, ebenso die ersten Prüfungen im Hundewesen.

 

Entwicklung in der Nachkriegszeit

 

1962 begann ein Projekt zur Wiedereingliederung des Fasans. Küken wurden in Volieren aufgezogen, Vereinsmitglieder hielten Nachtwache, um sie vor Raubwild und Diebstahl zu schützen. Zwar bereicherte der Fasan vorübergehend die Jagdstrecken, konnte sich jedoch langfristig nicht etablieren.

 

Parallel entwickelte sich das Vereinsleben: Faschingsbälle, Ausflüge und gesellige Veranstaltungen stärkten den Zusammenhalt. Am 12. März 1975 erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister als „Jägerverein Wassertrüdingen und Umgebung e.V.“.

 

1995 musste das traditionsreiche Wurftaubenschießen am Hesselberg nach 71 Jahren eingestellt werden – ein Beschluss, der durch veränderte Gesetzgebung und den Druck von Naturschutzverbänden notwendig wurde.

 

Gegenwart und neue Herausforderungen

 

Heute konzentriert sich die Jägerschaft auf neue Aufgaben. Nach jahrzehntelanger Abwesenheit trat das Schwarzwild wieder in den Vordergrund. Klimawandel und Veränderungen in der Landwirtschaft führten zu einer deutlichen Bestandszunahme. Gleichzeitig gilt es, den Niederwildbestand – insbesondere Hase und Rebhuhn – durch intensive Hege zu erhalten.

 

Darüber hinaus versteht sich der Verein als aktiver Teil des gesellschaftlichen Lebens in der Region. Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit und der Austausch mit der Bevölkerung sind zu festen Säulen geworden.

 

100 Jahre Jägerverein Wassertrüdingen

 

Im Jahr 2023 feierte der Verein sein 100-jähriges Jubiläum. Am Tag der Feier konnte die Mitgliederzahl erstmals die Marke von 100 Jägerinnen und Jägern überschreiten – ein historischer Moment. Die Jubiläumsveranstaltungen fanden großen Zuspruch in der Bevölkerung und trugen dazu bei, die Verbundenheit von Jägerschaft, Natur und Gesellschaft noch stärker sichtbar zu machen.

 

Aufbruch in die Zukunft

 

Mit der im Jahr 2025 neu gewählten Vorstandschaft beginnt ein neues Kapitel. Viele der Verantwortlichen hatten zuvor bereits als engagierte Mitglieder das Vereinsleben mitgestaltet und Veranstaltungen maßgeblich organisiert. Unter ihrer Führung befindet sich die Öffentlichkeitsarbeit und die Anerkennung in der Bevölkerung auf einem historischen Höchststand.

 

Der Jägerverein Wassertrüdingen e.V. blickt mit Stolz auf seine 100-jährige Geschichte zurück – und zugleich mit Zuversicht nach vorne:

 

Für eine waidgerechte Jagd, den Schutz unserer Natur und eine starke Gemeinschaft in der Region rund um den Hesselberg.

Unsere Geschichte

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